Cardano, Gerolamo

Alternativer Titel
Gerolamo Cardano

Gerolamo Cardano war ein italienischer Mathematiker. Er wurde am 24. September 1501 in Pavia (Stadt im Norden Italiens) geboren. Gestorben ist er im Alter von 74 Jahren am 21. September 1576 in Rom (Italien).

Geronimo Cardano studierte ab 1520 in Pavia, Mailand und Padua. 1524 wurde er Rektor an der Universität Padua, an der er auch in Medizin promovierte. Von 1526 bis 1532 war er als Arzt in Sacco tätig, wo er 1531 seine Frau Lucia Bandarini heiratete. Ab 1534 war er Arzt am städtischen Armen- und Krankenhaus in Mailand und erhielt Lehraufträge an der Akademie für Vorlesungen in Mathematik, Astrologie und Architektur. 1539 wurde er nach langen Streitigkeiten in das Kollegium der Mailänder Ärzte aufgenommen und wurde 1541 Rektor dieses Kollegiums. 1544 nahm er einen Ruf als Professor für Medizin in Pavia an. Durch seine 1539 gedruckten Werke wurde er europaweit berühmt. Er erhielt verschiedene Angebote als Leibarzt von Papst Paul III., König Christian III. von Dänemark und vom schottischen Erzbischof John Hamilton, die er aber alle ablehnte. 1552 reiste er dennoch zu Hamilton nach Edinburgh, da dieser von den Leibärzten König Heinrichs II. und Kaiser Karls V. vergeblich behandelt wurde. Im Jahr 1570 wurde er verhaftet, aber nach drei Monaten Haft auf Kaution wieder freigelassen. Die Hintergründe seiner Verhaftung sind bis heute nicht genau bekannt.

Geronimo Cardano beschäftigte sich mit der Algebra und verfasste Arbeiten zur mathematischen Wahrscheinlichkeit. Außerdem lehrte er, dass die Welt von beseelter Urmaterie erfüllt sei. Er beschäftigte sich auch mit der Mechanik und versuchte, so die Natur zu verstehen. Er entwickelte Methoden für die Auflösung von Gleichungen 3. Grades (Gleichungen mit x3) und Gleichungen 4. Grades (Gleichungen mit x4). Er veröffentlichte sie als „kardanische Formel“, was ihm Ärger mit dem venezianische Mathematiker und Politiker Tartaglia einbrachte, der ebenfalls die Lösungen von Gleichungen 4. Grades erfunden hatte.

Auch die kardanische Aufhängung ist nach Cardano benannt. Diese Vorrichtung ermöglichte es, dass der aufgehängte Gegenstand, z. B. Kompass, Uhr oder Lampe, selbst auf hoher See seine ursprüngliche Position beibehielt, da die Aufhängung alle Bewegungen ausgleichen konnte. Sie besteht aus zwei konzentrischen Ringen von fast gleichem Durchmesser, die ineinander liegen und von senkrecht zueinander stehenden Drehachsen beweglich miteinander verbunden sind. Ein kardanisches Gelenk (Kardanwelle) ist die bewegliche Verbindung von zwei starren Antriebswellen, die in beliebigem Winkel zueinander arbeiten können. Es wird z. B. beim Auto angewandt.

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Autor
Chris
Zuletzt geändert
15.06.2018 - 10:42