Desargues, Gérhard

Alternativer Titel
Gérhard Desargues

Gérard Desargues war ein französischer Mathematiker. Er wurde am 21. Februar 1591 in Lyon (Frankreich) geboren. Gestorben ist er im Alter von 70 Jahren im Oktober 1661, ebenfalls in Lyon.

Über sein Leben ist wenig bekannt. Er stammte aus einer angesehenen Familie von Juristen in Paris und war das dritte von sechs Kindern. 1621 war er Seidenhändler. Im Jahr 1626 unternimmt er eine Reise nach Flandern (eine der drei Regionen des Königreichs Belgien) und beantragt beim Patentamt Paris ein Patent über die Konstruktion von Brunnen.

Zu seinem Bekanntenkreis gehörten unter anderem René Descartes (1596-1650) und Blaise Pascal (1623-1662), den er zu eigenen Arbeiten in projektiver Geometrie anregte. Nachdem in den 1640er Jahren ein Attentat auf Desargues verübt wurde, ging er 1648 wieder zurück nach Lyon. Dort arbeitete er als Architekt und entwarf die Fassade des Lyoner Rathauses.

Er schrieb über Perspektive, Steinmetzarbeiten und Sonnenuhren. Jedoch waren seine Schriften oft schwer zu verstehen, da er sie teilweise in der Sprache von Handwerkern verfasste. In seiner Schrift »Brouillon Projet« (1639) entwickelte er die Grundlagen einer neuen, über die klassische Euklidische Geometrie der Griechen hinausgehende Form der Geometrie, der Projektiven Geometrie, die aus Betrachtungen zur Perspektive entstand. Er behandelt Punkte im Unendlichen auf gleicher Stufe, führte erstmals Dualität von Punkten und Geraden ein und gab eine Theorie der Kegelschnitte aus projektiver Sicht.

Der Satz von Desargues der projektiven Geometrie besagt, dass die Schnittpunkte korrespondierender Seiten zweier Dreiecke auf einer Geraden liegen, wenn sich die Verbindungsgeraden korrespondierender Eckpunkte in einem Punkt schneiden (und umgekehrt).

Wusstest du, dass im Jahr 1964 von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) ein Mondkrater mit 85 km Durchmesser nach ihm benannt wurde?

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Autor
Chris
Zuletzt geändert
15.06.2018 - 12:46